Vor knapp einem halben Jahr habe ich erst mit meiner Ausbildung begonnen und trotzdem mache ich mir schon Gedanken über die Abschlussprüfung. Mein Abitur liegt noch nicht so weit zurück und ich überlege, ob die Abschlussprüfung damit vergleichbar ist. Um herauszufinden, wie die Prüfungssituation am Ende der Ausbildung aussehen wird, frage ich unseren frisch ausgelernten IT-Systemkaufmann Daniel.
Jan: Erst einmal würde ich gerne wissen, wie du dich auf die Prüfungen vorbereitet hast.
Daniel: Vier Wochen vor dem Termin ging für mich die Lernphase los. Nachdem ich Lehrjahr für Lehrjahr durchgeschaut habe, informierte ich mich darüber, was für meinen Ausbildungsberuf besonders wichtig ist. Im Anschluss ging es direkt daran, Lernzettel zu erstellen. Diese bin ich vor allem in meinen zwei Wochen "Urlaub" vor der Prüfung immer wieder durchgegangen.
Außerdem habe ich mich oft mit anderen Azubis aus dem gleichen Lehrjahr getroffen, um alte Prüfungen zu bearbeiten. Das fand ich auf jeden Fall hilfreich!
Jan: Das ist ja eine Menge!
Und wie lief die Prüfung für dich? Hat sich das Lernen bezahlt gemacht?
Daniel: Die Abschlussprüfung lief ziemlich gut! Durch das rechtzeitige Lernen des Unterrichtsstoffes hatte ich bei der schriftlichen Prüfung keine großen Probleme. Auch was die zeitliche Planung angeht, war ich gut aufgestellt und das, obwohl ich anfangs etwas skeptisch war. Die Fragen und Bereiche für den fachlichen Teil habe ich mir zuerst vor Augen geführt.
Jan: Wie war die Abschlussprüfung denn aufgebaut?
Daniel: Die Prüfung war einfach strukturiert. Zu Anfang gab es den schriftlichen Teil, der in drei Bereiche aufgeteilt war. Zum einen gab es die Kernfähigkeiten, dabei wurden Inhalte geprüft, die jeder Beruf im Informatikbereich vorweisen muss. Dann gab es den fachlichen Bereich, bei dem die genauere Qualifikation in meinem Bereich, also dem IT-Systemkaufmann, geprüft werden.
Abschließend kam der „WISO"(Wirtschafts- und Sozialkunde) -Teil, bei dem allgemeine, wirtschaftliche Fragen gestellt wurden, z.B. zum Thema Arbeitsrecht.
In der mündlichen Prüfung gab es einerseits die Präsentation über ein Projekt in der eigenen Firma, wie in meinem Fall der Eingangsrechnungsworkflow. Andererseits stand ein Fachgespräch, in dem sowohl Fragen zum Vortrag, als auch zu den Lerninhalten gestellt werden, im Ablauf.
Jan: Du warst während deiner Prüfung bestimmt nervös. Wie bist du damit umgegangen?
Daniel: Am Tag der schriftlichen Prüfung war ich ziemlich entspannt, aufgrund meiner guten Vorbereitung. Im mündlichen Teil dahingegen war ich tatsächlich etwas nervös.
Ich denke, das kommt davon, dass die Situation sehr ungewohnt für mich war. Ich kannte die Prüfer nicht, wusste nicht, wie sie reagieren und worauf sie achten würden. Die Wartezeit davor war deshalb ein wenig nervenzerreißend.
Trotz Allem habe ich mich während der Abschlusspräsentation wohl gefühlt, da ich diese schon zur Übung vor Kollegen und Freunden vorgetragen habe. Hierdurch bekommt man Feedback inkl. hilfreicher Tipps, um sich noch zu verbessern und letztendlich sicher aufzutreten.
Jan: Dann ist eine Vorbereitung wohl wirklich das A und O.
Eine letzte Frage habe ich noch: Was würdest du Prüflingen oder Auszubildenden, wie mir raten, die ihre Prüfung noch vor sich haben?
Daniel: Auch wenn das in der Schule immer wieder hoch und runter gepredigt wird und man es nicht mehr hören kann - Fangt am besten rechtzeitig an zu lernen und passt in der Schule auf, denn das erleichtert das Lernen im Nachhinein ungemein! Außerdem hilft es bei der Präsentation, wenn man so oft wie möglich zusammen mit anderen übt. Dann werdet ihr automatisch sicherer.
Jan: Super, danke für die Tipps!